Im Altonaer Kinderkrankenhaus werden jährlich mehr als 60.000 Kinder medizinisch betreut. Darunter befinden sich immer wieder Kinder, die in Lebenssituationen aufwachsen, in denen sie Gewalt, Vernachlässigung oder Missbrauch erleiden.

Als wichtiger Bestandteil im Hamburger Kinderschutz und als Qualitätsmerkmal des Altonaer Kinderkrankenhauses wurde, den geforderten klinischen Standards der Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin entsprechend, im Jahr 2008 eine klinikinterne, multiprofessionelle Kinderschutzgruppe gegründet.

Ziel der Kinderschutzgruppe ist es, gefährdende Lebenssituationen von Kindern und damit Unterstützungsbedarfe von Familien zuverlässig zu erkennen sowie für den Schutz der Kinder erforderliche Hilfen einzuleiten. Dafür wurden Verfahren entwickelt, welche die Sicherheit im Umgang mit den betroffenen Kindern und Familien erhöhen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht sowohl körperliche Diagnostik als auch die Untersuchung von seelischen Befindlichkeiten und sozialen Lebensumständen und damit eine umfassende Betrachtung gegenwärtigen Bedingungen, auf deren Grundlage adäquate Hilfe- oder Therapiepläne erarbeitet werden können.

In der Kinderschutzgruppe sind Mitarbeiter der Fach- und Kompetenzbereiche Pädiatrie, Kinderchirurgie/-traumatologie, Kinder- und Jugendpsychosomatik, Kriminologie, Psychologie und (Sozial-) Pädagogik vertreten.

Im Netzwerk arbeiten wir eng mit dem Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und weiteren Spezialbereichen der Medizin sowie mit den Allgemeinen Sozialen Diensten der Jugendämter, Babylotsen, Familienteams, Gesundheitsämtern, Leistungserbringern der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen, Familiengerichten und der sozialmedizinischen Nachsorge zusammen.